25. Oktober 2004 | Achtung Täuschung
Red Hat warnt vor gefälschter Sicherheitswarnung
E-Mail fordert zum manuellen Update der fileutils auf
Red Hat warnt vor einer gefälschten Sicherheitswarnung, die Nutzer zu einem Software-Update auffordert. Dieses schleust aber angeblich einen Trojaner ein.
Red Hat weist darauf hin, dass Sicherheitswarnungen immer über die E-Mail-Adresse secalert@redhat.com versandt und mit GPG signiert werden. Dies gilt auch für die eigentlichen Updates, die ebenfalls signiert sind und nur dann installiert werden sollten, wenn sich ihre Signatur verifizieren lässt.
Allerdings weist die Sicherheitswarnung einige sehr ungewöhnliche Eigenschaften auf. So soll das Update von einem speziellen Mirror heruntergeladen werden, der gar nicht zu Red Hat gehört, und dann händisch eingespielt werden – sehr ungewöhnlich, stellt Red Hat Updates doch in Form von RPM-Paketen bereit. (ji)
20. Oktober 2004 | falscher Zusammenhang
Mas machen eigentlich die Leerzeichen und Absätze in Ihren Dokumenten, wenn Sie nicht gelesen werden? Es könnte sein, dass sich darin geheimer Programmcode verbirgt!
Kein Scherz: Die experimentelle Programmiersprache WHITESPACE benutzt zur Codierung von Programmabläufen ausschließlich Leerzeichen, Tabulatoren und Absatzmarken. Der dazwischen befindliche Text wird bei der Ausführung komplett ignoriert.
Was auf den ersten Blick vielleicht aussieht wie ein Newsletter oder Goethes gesammelte Werke, könnte in Wahrheit den Programmcode einer WHITESPACE-Anwendung enthalten.
Bei aller Geheimniskrämerei hat die Programmiersprache jedoch auch einen entscheidenden Nachteil: Es ist nahezu unmöglich, ein Programmlisting einfach auszudrucken und später exakt gleich wieder einzutippen…
14. Oktober 2004 | Kurioses
Behälterfälschung mal ganz wörtlich genommen: Für die Umwandlung einer Zigarettenschachtel in einen Pseudo-Musikplayer gibt es einen iPod-Bastelbogen im Internet zum Download.
Erfreulicher wäre ja, wenn sich mancher Raucher stattdessen durch den Genuss von MP3-Musik seinem gesundheitsschädlichen Laster entwöhnen ließe… (So wie dies angeblich beim Phänomen der SMS-Sucht zu Tage tritt, wo laut einer Umfrage gestiegene Handy-Rechnungen durch den Verzicht auf Zigarettenkonsum kompensiert werden).
14. Oktober 2004 | falscher Zusammenhang
Wie oft haben Sie schon vor Ihrem Rechner gesessen und gewartet, bis der “Fortschrittsbalken” im Dialogfenster auf dem Bildschirm das Ende erreicht hat?
Wer kein Multitasking hat oder für seine Weiterarbeit auf das Ergebnis des Vorgangs angewiesen ist, kann in solchen Fällen erstmal eine kleine Kaffeepause einlegen.
“Keine schlechte Idee!”, dachte sich der Autor der Software “BusyBee” und entwickelte einen virtuellen “Fortschrittsbalken”. Laut seiner Aussage sei die Software hervorragend geeignet, während eines harten Arbeitsalltags zwischendurch kleinere Pausen einzulegen, ohne jedesmal ein schlechtes Gewissen gegenüber dem Chef oder den lieben Kollegen zu haben. Schließlich ist der Rechner grad schwer beschäftigt und als User bleibt einem nix anderes übrig, als zu warten…
1. Oktober 2004 | falscher Inhalt
Loudeye vermiest Peer-to-Peer-Fans den Spaß
Das US-Unternehmen Loudeye bietet seine Dienste ab sofort auch in Europa feil. Geschäftsidee der Firma ist es, digitalen Content zu schützen. Dazu platziert Loudeye mit seiner ‘Overpeer’-Technik in Peer-to-Peer-Netzwerken fehlerhafte Musik- oder Videodateien.
Diese Dateien kann ein Nutzer der Peer-to-Peer-Tauschbörsen äußerlich nicht von echten Musik- oder Videodateien unterschieden. Lädt der Anwender sie herunter, stellt er jedoch fest, das die fehlerhaften Dateien über eine sehr schlechte Tonqualität verfügen oder sich Teile eines Songs ständig wiederholen. Loudeye baut zudem Links ein, die den Anwender auf die Site des Inhalte-Anbieters führen – mit dem Ziel, das der Content dort legal erworben wird.
Nach Angaben des Unternehmens schützt es etwa 60.000 Titel und verhindert “Hunderte Millionen von Download-Versuchen”. Loudeye sieht bei europäischen Kunden aus den Branchen Musik, Film und Video, Spiele und Software eine Nachfrage für seine Dienstleistung. Mit amerikanischen und asiatischen Unternehmen habe man schon entsprechende Vereinbarungen, hieß es.
28. September 2004 | falsches Medium
Die Digitalisierung und Virtualisierung schreitet voran. Viele Dinge, die man seither in ihrer gegenständlichen bzw. analogen Form kannte, kommen heute als virtuelle Dienste oder digitale Services daher.
Ein Beispiel für den umgekehrten Weg ist “Pongmechanik” – eine mechanische Version des Spieleklassikers “Pong”. Pong war das erste kommerzielle digitale Videospiel, bei dem ein virtuelles Tennismatch in stark vereinfachter Form von zwei Spielern auf dem Bildschirm ausgetragen werden konnte.
Bei Pongmechnik handelt es sich um einen mechanischen Nachbau des Videospiels. Die Mechanisierung geht soweit, dass sogar Klanghölzer eingesetzt werden, um die Geräusche des Spiels mechanisch nachzubilden.
28. September 2004 | falscher Inhalt
Mit einer täuschend echt nachgemachten Tagesschau-Sendung begab sich ein Kunststudent in Karlsruhe auf die Suche nach der Reaktion der Zuschauer. Diese blieb nicht aus, als die Geiselnahme der Tagesschau-Sprecherin vor laufender Kamera im TV einiger Karlsruher Kneipen zur gewohnten Sendezeit ausgestrahlt wurde. Gegen den Studenten und weitere Personen ermitteln nach zahlreichen Zuschauerbeschwerden nun Polizei und Staatsanwaltschaft.
Sein Professor, der die Arbeit als Videoexperiment im Rahmen des Vordiploms mit einer guten Note bewertete, kann den Rummel um den “handwerklich sehr ordentlichen” Beitrag nicht verstehen.
Allerdings war die öffentliche Vorführung wohl vorher nicht abgesprochen – das Zentrum für Kunst- und Medientechnologie (ZKM), in dessen Räumen die Sendung unter anderem gezeigt wurde, distanziert sich von der Aktion.
Viele Zuschauer hielten die Bedrohung der Tagesschau-Sprecherin mit einer Waffe für echt, einige befürchteten gar einen Terroranschlag mit weiterreichenden Folgen.
Kaum auszudenken, was wohl passieren würde, wenn es Video-Piraten oder Medien-Hackern gelingen würde, eine echte Ausstrahlung derartigen Materials über reguläre TV-Sender an die Öffentlichkeit zu richten.
28. September 2004 | falsches Medium
Kreativer Umgang mit den Defiziten des eigenen Wohnraums führt mitunter zu skurilen Lösungen.
Das “Virtual Windows Projekt” führt die Bedeutung der Desktop-Metapher als Fenster zur Welt auf seine ursprüngliche Bedeutung zurück.
Hier geht es diesmal nicht um das bekannte Betriebssystem aus Redmond, sondern um den Versuch eines Studenten, den fehlenden Ausblick aus seinem Kellerappartement durch digitale Fensterbilder zu simulieren.
28. September 2004 | Kurioses
Siemens hat einen Geruchssensor entwickelt, der in ein Handy integriert werden kann. Damit ließen sich laut Hersteller zahlreiche neue Anwendungsfelder erschließen. Neben Anwendungen im Umweltschutz oder der Gesundheitsvorsorge bei der Überwachung von Asthmapatienten könne das Handy auch eingesetzt werden, um beim Telefonieren die Atemluft auf Mundgeruch zu untersuchen.
Jetzt fehlt eigentlich nur noch die passende Übertragungstechnik mit Ausgabemöglichkeit, damit der Empfänger den Mundgeruch seines Gesprächspartners auch wirklich interaktiv wahrnehmen kann!
Demnächst also auch ein lukrativer Zubehör-Markt: Neben dem Herunterladen von Klingeltönen könnten Parfumhersteller herunterladbare Klingeldüfte anbieten.
28. September 2004 | Kurioses
Japanerinnen melden erste Erfolge
Das hätte man Pamela Anderson mal vorher sagen sollen! Anstatt sich solange unters Messer zu legen, bis ihre Oberweite den Baywatch-Badeanzug überfüllt, hätte sie nur einfach ein Handy mit an den Strand nehmen müssen. Eingestellt auf den richtigen Klingelton, wäre die Brust nämlich dann jedes Mal ein Stückchen gewachsen, wenn wieder einer der Malibu-Schönlinge um Hilfe telefoniert hätte. Das zumindest verspricht der japanische Wissenschaftler Hideto Tomabechi.
Sein Spezialgebiet ist eigentlich das Heilen von ehemaligen Mitgliedern des japanischen AUM-Kults, die er einer “Gehirnwäsche” unterzieht. Sein Wissen auf diesem Gebiet nutzt Tomabechi jetzt als Geschäftsidee aus und bietet einen angeblich brustvergrößernden Klingelton fürs Handy an. Das Bimmeln sei eine Art “positive Gehirnwäsche”, die entsprechende Veränderungen im Körper auslösen sollten. “Die meisten denken, es sei eine Lüge, aber die Techniken dahinter sind bereits seit einiger Zeit bekannt und basieren auf meinen Forschungen in den achtziger und neunziger Jahren”, so Tomabechi.
Pro Download kostet der Klingelton umgerechnet 2,20 Euro. Die Japanerinnen sind auf alle Fälle begeistert, in der ersten Woche wurde der Ton rund 10.000 Mal heruntergeladen. Eine Userin berichtet bereits von einer Vergrößerung von 87 auf 89 Zentimeter. Tomabechi will jetzt auch Klingeltöne anbieten, die bei kahlen Männern Haare sprießen lassen. Von anderen Dingen ist keine Rede – noch nicht.