Archiv der Kategorie 'falscher Inhalt'

Gefälschte Exponate statt gefälschter Originale

Sonntag, den 3. April 2005

Anti-Climb PaintIn Galerien und Museen achten die Aufseher sehr darauf, dass niemand ein Bild abhängt und hinausträgt. Mit dem genauen Gegenteil rechnet dagegen niemand.

Der in Bristol aufgewachsene Künstler Banksy (Robert Banks) ist es dabei seit Jahrzehnten gewohnt, seinen Mitmenschen Kunstwerke unterzujubeln, die sie nicht bestellt haben: Er macht nämlich vorzugsweise Graffitti, auch mit Schablonen.

Dabei hinterlässt er nicht nur Ratten und aufwendigere Zeichnungen auf Hauswänden oder verschandelt zuvor auf Flohmärkten gekaufte Ölgemälde – es geht ihm auch um die subversive Aktion selbst. Und so hängt er schon einmal eine Vitrine mit einer toten Ratte mit Sonnenbrille, Rucksack, Mikrofon und Spraydose ins Naturkundemuseum, was erst nach mehreren Stunden auffiel, oder er hängt ein eigenes Bild im Londoner Tate-Museum auf – was nur auffiel, weil der Klebstoff nicht hielt und das Bild mit Getöse zu Boden ging.

Dass er die Königin als Schimpansen darstellte, stieß bei ihr jedoch nicht wirklich auf Begeisterung und mit (ungiftigen) Graffittis verzierte Kühe und Schweine waren darüber angeblich nicht sehr glücklich – auf jeden Fall waren aber die Tierschützer sauer.

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Vollständiger Artikel auf telepolis.de unter Die ungewollte Bilderspende
Artikel bei Wooster Collective mit vielen Bildbeispielen: A Celebration of Street Art
Homepage des Künstlers: Bansky

Mit fremder DNS die falsche Spur legen

Mittwoch, den 2. Februar 2005

DNA PuderDie Firma GPPS – Genetic Privacy Protection Systems Inc. präsentiert sich als Dienstleister zur DNA-Spuren-Fälschung. Die angepriesene Technologie sei ursprünglich für den Geheimdienst entwickelt worden. Dabei wird eine Mixtur aus fremden DNA-Spuren eingesetzt, um die eigene Spur ins unkenntliche zu verwischen.
Angeblich sei dies eine bewährte Methode, um bei Vorstellungsgesprächen nicht aufgrund einer vom zukünftigen Arbeitgeber geheim durchgeführten Gesundheitsuntersuchung aussortiert zu werden.

Auch “in Berufsfeldern, in denen es wichtig ist, keine genetischen Spuren zu hinterlassen” seien die Produkte der Firma vielseitig verwendbar…
An welchen Kundenkreis der Anbieter da wohl gedacht hat?

Sicher gibt es für jeden Interessenten vorab ein Gratis-Video des Films “Gattaca” – das dürfte den Verkauf ordentlich ankurbeln.

Homepage der Firma GPPS: http://www.gpps.de/

Gefälschte Politikfans betreiben Wahlkampf in Schleswig-Holstein

Samstag, den 22. Januar 2005

Grüne werben mit ausgedachten Personen

Was haben der Unternehmer Franz Janfeld, die Schülerin Lisa Seel und die Rechtsanwältin Gina Händler gemeinsam? Sie alle werben für die Grünen – und sind zugleich frei erfunden. Gegenüber der Tageszeitung “Die Welt” gaben die Grünen zu, dass sie die vermeintlichen Fans selbst ersonnen haben.

Insgesamt 15 Personen zitieren die Grünen in Schleswig-Holstein in ihrem offiziellen Wahlprogramm zur Landtagswahl, die Ende Februar stattfinden wird. Auf drei Seiten machen diese Menschen sich Gedanken über genveränderte Lebensmittel, Bildungspolitik und andere Themen, die die Menschen umtreiben. Die zitierten Personen, die die Grünen laut Broschüre “vorstellen” wollen, haben allesamt sogar einen Namen, ein Alter, manchmal ist sogar ein Wohnort angegeben.

Dass diese Menschen frei erfunden sind, steht indes nirgendwo. “Ja, die Personen sind fiktiv”, gab der Geschäftsführer der Grünen in Schleswig-Holstein, Dirk Langolf, gegenüber der Zeitung “Welt” zu. Sie hätten ihr Wahlprogramm “lebendiger gestalten” wollen, rechtfertigte er gegenüber dem Blatt diesen Wahlkampftrick seiner Partei. “Die Präambeln von Wahlprogrammen sind sonst so langweilig”, sagte Langolf. Noch reagierten die anderen Parteien nicht auf den aufgeflogenen Schwindel.

Brite schickte gefälschte Mails mit Todesmeldungen

Montag, den 3. Januar 2005

In Großbritannien hat die Polizei einen Mann festgenommen, der Angehörigen von in Südasien gesuchten Briten gefälschte E-Mails über den Tod der Vermissten geschickt haben soll. Er hatte die Adressen von Menschen kopiert, die nach der Katastrophe Freunde oder Verwandte suchten.

London – Der 40-Jährige habe die Mailadressen von der Internet-Seite des Fernsehsenders Sky News kopiert, teilte die Polizei mit. An diese Adressen von Menschen, die ihre Freunde und Verwandte in Südostasien suchten, habe er dann im Namen eines “Büros des Außenministeriums” in Thailand die Mitteilung verschickt, die Vermissten seien tot. Einen Tag zuvor sei schon der Computer des Mannes in Lincolnshire in Nordost-England beschlagnahmt worden, hieß es.

“Die britische Regierung würde die Nachricht über den Tod eines geliebten Menschen nicht per E-Mail bekannt geben”, stellte die Polizei klar. “Jeder, der eine solche E-Mail bekommt, sollte sie mit größter Vorsicht behandeln.” Sky News sprach von einem widerlichen Verhalten.

Unter den mehr als 140.000 bislang bestätigten Toten der Katastrophe vom 26. Dezember sind mindestens 40 Briten.

Gefälschte Firmensprecher verbreiten Pressemeldungen

Dienstag, den 7. Dezember 2004

BBC: Dow Chemical FakeEchtes Gift und falsche Firmensprecher

Kein schöner Jahrestag: Vor 20 Jahren flog im indischen Bhopal eine Chemiefabrik des US-Unternehmens Union Carbide in die Luft – Zehntausende starben, Hunderttausende sind bis heute geschädigt. Die BBC meldete, Dow Chemical, die 2001 Union Carbide kauften, wollten nun endlich für das Desaster gerade stehen. Doch dann stellte sich heraus, dass der live interviewte Firmensprecher ein “Yes Man” war.

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Vollständiger Artikel auf Telepolis unter http://www.heise.de/tp/r4/artikel/18/18956/1.html
Hompage der Yes Men: http://www.yesmen.com/

Studentenstreich: gefälschtes Banner-Puzzle legt Football-Fans rein

Dienstag, den 7. Dezember 2004

Harvard sucksStudentenstreiche sind selten geworden. Da ist der Ulk von 20 Yale-Studenten doppelt schön, die sich bei einem Football Spiel gegen den Lieblingsfeind Harvard als Anheizer Harvards ausgaben. Sie verteilten an über 1.800 Ehemalige (Alumnis) rote und weiße Kartons, die diese auf Kommando hochhalten sollten, um damit den Aufruf “GO HARVARD” zu formen. Kurz vor Ende der ersten Spielhälfte erfolgte das Kommando und die Yale-Alumnis und Studenten konnten sich über das Selbsteingeständnis der Gegenseite freuen: “WE SUCK”.

Artikel auf intern.de unter http://www.intern.de/news/6260.html
Projekt-Homepage der Yale-Studenten: http://www.harvardsucks.org/

IT-Hardware enthält Gebrauchsgegenstand

Samstag, den 6. November 2004

Bier-ServerComputer können rechnen. Auf Computern läuft Spiele-Software. Mit Computer kann man Spaß haben…

Ziemlich viel Spaß dürften die Umbauer dieses G3-PowerMacs gehabt haben! Sie spendierten dem Rechner als internes Perepheriegerät eine vollständige Bierzapfanlage (siehe Bild). Ob der Rechner weiterhin seinen originären Aufgaben nachkommt ist nicht bekannt :-)

Gefunden beim Schockwellenreiter unter http://blog.schockwellenreiter.de/6493

Gebrauchsgegenstand enthält IT-Hardware

Samstag, den 6. November 2004

Schweizer Messer mit USB-StickEin Schweizer Taschenmesser ist seit jeher Inbegriff für eine Ansammlung nützlicher Werkzeuge auf kleinstem Raum.

Ob sich dieses Konzept auch auf moderne IT-Technik erweitern lässt erprobt der Schweizer Hersteller Swissbit Group und baut in seine Taschenmesser nun auch USB-Speicher mit bis zu 512 MB Kapazität ein.

Artikel auf Golem.de unter http://www.golem.de/0411/34536.html

Gefälschte Mahlzeiten als Kunstobjekte

Mittwoch, den 3. November 2004

gefälschtes TellergerichtEin japanischer Künstler fertigt originalgetreue Speise-Kopien an und verkauft diese zu satten Preisen an Restaurants in Tokio

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Zuerst bringt der Restaurantbesitzer nur ein Foto in Satos Laden. Wie viel die Sonderanfertigung Geschnetzeltes mit Kohl und Soße wohl kosten werde? Dann wird das heiße Essen direkt in Satos Fabrik geliefert. Für die Produktion des Imitats reicht ein Bild nicht. Sato braucht alle Informationen: Wie genau ist die Konsistenz der Soße? Wie ihre Farbe? Außerdem geht es um die Form. Das Verfahren ist immer gleich. Ein Stück Gemüse oder Fleisch wird in Silikon getaucht, wenn das Silikon fest wird, bildet es die Umrisse des Lebensmittels nach. Jetzt muss nur noch der flüssige Kunststoff in das Negativ gegossen werden, und fertig ist die Rohfassung vom Rind. Nun gehen die Maler ans Werk, bei Yasuhiro Sato wird noch in Handarbeit koloriert.

Für 100 Kirschen brauchen Satos Angestellte insgesamt zwei Tage, in der gleichen Zeit schaffen sie jedoch nur zehn Shrimps. So aufwendig ist es, die verschiedenen Körperteile des Schalentiers herzustellen, jedes Bein aus Draht zurechtzubiegen, einzuwickeln und anzupinseln. Kein Wunder also, dass das große Schiff mit Meeresfrüchten 78.000 Yen kostet, fast 600 Euro.
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Restaurantbesitzer bevorzugen meist die Fertigmodelle aus der Vitrine, die liegen bei 4000 bis 5000 Yen. Küchenchefs dagegen bestehen auf der Nachahmung ihrer individuellen Kreationen. Die Sonderanfertigungen kosten zwar das Dreifache, doch das Beschwerderisiko sinkt. Früher waren es nur Ausländer, die nörgelten, wenn das dampfende Essen auf dem Tisch nicht hundertprozentig dem Schauobjekt glich. Mittlerweile reklamieren auch japanische Kunden die geringste Abweichung.
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Auszug aus dem Original-Artikel

gefunden auf Spiegel-Online: Food-Künstler in Tokio – Garantiert falsch

Tauschbörsen mit fehlerhaften Dateien verseucht

Freitag, den 1. Oktober 2004

Loudeye vermiest Peer-to-Peer-Fans den Spaß

Das US-Unternehmen Loudeye bietet seine Dienste ab sofort auch in Europa feil. Geschäftsidee der Firma ist es, digitalen Content zu schützen. Dazu platziert Loudeye mit seiner ‘Overpeer’-Technik in Peer-to-Peer-Netzwerken fehlerhafte Musik- oder Videodateien.

Diese Dateien kann ein Nutzer der Peer-to-Peer-Tauschbörsen äußerlich nicht von echten Musik- oder Videodateien unterschieden. Lädt der Anwender sie herunter, stellt er jedoch fest, das die fehlerhaften Dateien über eine sehr schlechte Tonqualität verfügen oder sich Teile eines Songs ständig wiederholen. Loudeye baut zudem Links ein, die den Anwender auf die Site des Inhalte-Anbieters führen – mit dem Ziel, das der Content dort legal erworben wird.

Nach Angaben des Unternehmens schützt es etwa 60.000 Titel und verhindert “Hunderte Millionen von Download-Versuchen”. Loudeye sieht bei europäischen Kunden aus den Branchen Musik, Film und Video, Spiele und Software eine Nachfrage für seine Dienstleistung. Mit amerikanischen und asiatischen Unternehmen habe man schon entsprechende Vereinbarungen, hieß es.