Hohe Strafe für gefälschte E-Mails
3. November 2004 | Achtung TäuschungGefälschte E-Mails sind wie anonyme Anrufe
Stalker zu 12.000 Dollar Strafe und 500 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt
Auszug aus dem Originalartikel:
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Während es gegen die Belästigung mit anonymen Briefe oder Anrufen, gefälschten Kontaktanzeigen oder Telefonnummern im Bahnhofsklo längst ausreichend Gesetze und Musterentscheidungen gibt, überforderte die Lage im Online-Bereich jedoch oft Polizei und Richter. In den USA wurden deshalb 1997 Gesetze erlassen, die dies klar stellen und unerwünschte obszöne E-Mails mit ebensolchen Anrufen gleichsetzen.
Erstes Opfer dieser neuen Gesetze ist der 38-jährige James Robert Murphy aus Columbia, dem die bei der Stadt Seattle angestellte Joelle Ligon schon vor 14 Jahren den Laufpass gegeben hatte. Dafür revanchierte er sich bei ihr mit obszönen E-Mails und Faxen an ihr Büro und bedachte dabei ihre Kollegen gleich mit, wobei er auch noch ihre E-Mail-Adresse als Absender eintrug, um sie im Büro in Verruf zu bringen.
Im April wurde Murphy verhaftet und hätte für seine Pöbeleien bis zu 250.000 Dollar Geldstrafe und bis zu zwei Jahren Haft kassieren können. Das Gericht gab sich jedoch schließlich mit eine Bewährungsfrist von 5 Jahren, 12.000 Dollar und 500 Stunden gemeinnütziger Arbeit zufrieden – immer noch ein dicker Brocken für ein allerdings ebenso nachhaltiges “Ausrasten”. Der Verteidiger hatte auf 160 Stunden gemeinnützige Arbeit plädiert, doch vermisste der Richter Gewissensbisse oder eine Entschuldigung von Murphy bei seinem Opfer und verschärfte deshalb das Strafmaß.